Kameraden wünschen sich ein neues Löschfahrzeug
Eine positive Bilanz zog am Sonnabendnachmittag der Leiter der Feuerwehr Werben, Michael Nix, über das Jahr 2009. Beförderungen und Ehrungen standen außerdem auf der Tagesordnung.
Von Astrid Mathis
1575 Stunden haben die Werbener Brandbekämpfer in ihren Ausbildungsdienst investiert und zwölf Lehrgänge besetzt. Der Schwerpunkt in der Ausbildung lag klar auf der Ersten Hilfe. In diesem Zusammenhang hatte Kameradin Heike Diedrichs im Mai die Feuerwehrspange von Kreisbrandmeister Dieter Bolle erhalten, als erste Kameradin in der Wehr. Nix machte weiterhin auf die veränderte politische Lage aufmerksam und drängte nach der Ablehnung im vergangenen Jahr erneut auf die Anschaffung eines neues Löschfahrzeuges, über dessen Beschaffung der Verbandsgemeinderat mit Eike Trumpf als Bürgermeister zu entscheiden habe. Zu sieben Einsätzen rückten die 38 Kameraden aus. Darunter vier Brände, ein Sturmschaden, zwei Wasserschäden, eine Übung. Während der Übung bei Einbruch der Dämmerung am 14. August zeigte sich laut Nix einmal mehr, wie gut die Werbener mit den Behrendorfern zusammenarbeiten. Dafür erzielte die Brandschutzerziehung in der Grundschule zum Bedauern der Wehrleitung nicht den erhofften Erfolg. So bleibt es bei den drei Mitgliedern in der Jugendwehr. Diese arbeiten eng mit den Behrendorfer Mitgliedern zusammen. Ziel ist es, noch mehr Werbener zu begeistern.
Gerätewart Gerhard Scheffler informierte in seinem Bericht unter anderem über die Bohrung eines neuen Löschbrunnens auf dem Dollshof und gab zu bedenken, dass für Räbel ebenfalls ein Brunnen angebracht wäre. Sein Dank ging an die Helfer, die sich um einen einwandfreien Zustand im Gerätehaus bemühen. „Es könnten sich noch mehr beteiligen, damit wir in Zukunft schneller mit der Arbeit fertig sind“, kritisierte Scheffler aber auch.
Mit der Entlastung der Wehrleitung startete Michael Nix die Wahl der neuen. Schnell wurden sich alle einig. Das neue Gremium entspricht weitgehend dem alten: Wehrleiter bleibt Michael Nix, Stellvertreter ist Arne Naundorf, Jugendwart Franz Diedrichs, Gerätewart Gerhard Scheffler, Wolfgang Handge, Schriftführerin Heike Diedrichs und Gruppenführer Matthias Wollenheit.
Für die 30-jährige Mitgliedschaft nahm Wolfgang Knakowski die Gratulationen von Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf und Werbens Bürgermeister Dr. Volkmar Haase sowie Abschnittsleiter Ronny Hertel und Kreisbrandmeister Dieter Bolle entgegen. Außerdem wurden befördert: Kristine Scheffler zur Feuerwehrfrau, Enno Handke, Mathias Schultze, Kai Bösner zum Hauptfeuerwehrmann und Franz Diedrichs zum Löschmeister sowie Arne Naundorf zum Hauptlöschmeister. Eike Trumpf informierte im Anschluss darüber, dass jede Feuerwehr ein separates Konto behalte, mit dem Budget vom alten Jahr gestartet werde und eine einheitliche Satzung für alle Wehren der Verbandsgemeinde angestrebt sei. Der Kontakt zur Gemeinde sei wichtig und ebenso, dass allerorten Fördervereine entstehen. Michael Nix im Stadtrat die Feuerwehr vertreten zu sehen, sei unerlässlich und werde deshalb von ihm gut geheißen. Nun bleibe nur zu hoffen, dass sich Dr. Volkmar Haase in der Ausschussbesetzung am 15. Februar einen Platz sichere, um weiterhin ein gutes Wort für die Brandbekämpfer einlegen zu können. Dieter Bolle beendete den offiziellen Teil mit einem positiven Rundumschlag und brachte es auf den Punkt: „Wir können es uns nicht leisten, Brandschutz nicht als Pflichtaufgabe zu betrachten. Gerade in Werben sehe ich großes Potenzial.“
Kapelle sucht neue Musiker
Nachdem der künstlerische Leiter der Werbener Feuerwehrblaskapelle das Handtuch geworfen hat, kämpft das Ensemble ums Überleben. Ans Aufgeben denken die musizierenden Blauröcke allerdings noch nicht.
Von Astrid Mathis
Erschrockene Gesichter bei der Jahreshaupt-versammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Werben. Was Kreisbrandmeister Dieter Bolle und Abschnittsleiter Ronny Hertel dort zu hören bekamen, wollten sie kaum glauben. Die Feuerwehrblaskapelle des Elbstädtchens ist in Gefahr. Simone Kornheim las in Vertretung von Bernd Dittebrandt den Bericht über das Jahr 2009. Nicht nur die Aufnahme von Studienplätzen und Krankheiten erschwerten die Auftritte – wie beispielsweise beim Arneburger Oktoberfest, als die Musiker zu sechst auftreten mussten. Nein, einschneidend war besonders die Erfahrung mit dem musikalischen Leiter. Halldor Beier habe das Handtuch geworfen. Von heute auf morgen. Das sei im Oktober geschehen und mit der Begründung, er könne das aufwändige Hobby Musik nicht mehr in Einklang mit dem Beruf bringen. Die Musikerkollegen versuchten dafür Verständnis aufzubringen. Trotzdem herrschte Ratlosigkeit, warum nicht vorher ein Wort darüber verloren wurde. Um so mehr traf es die Übriggebliebenen, kurz darauf aus der Presse zu erfahren, dass sich in Beuster unter der Leitung Beiers ein Trompetenquartett gegründet hatte. Neben Beier quittierte ein weiterer Musiker seinen Dienst. Das trifft die Kapelle besonders hart, da es sich bei den beiden um Bläser handelt, die in den führenden Melodiestimmen spielten. So ist die erste Melodiestimme nur noch einmal besetzt und die zweite einmal beziehungsweise gar nicht. Mit dieser Besetzung ist die Bläserformation nicht mehr auftrittsfähig. Und das in dem Jahr, in dem das 20-jährige Bestehen würdig gefeiert werden sollte. Sicher ruhen viele Augen auf seiner Person, vermutet Dittebrandt, doch aus gesundheitlichen Gründen musste er 2006 die Leitung aufgeben und könne sie auch jetzt nicht wieder aufnehmen. Zumindest sei die Entscheidung gefallen, die regelmäßigen Proben beizubehalten. Und Musiker anzusprechen, um sie für die Kapelle zu gewinnen. „Ich würde ja gerne“, kommentierte Dieter Bolle, „aber ich glaube, ihr sagt dann doch: Hier biste falsch.“ Er lobte die Entscheidung weiterzumachen und betonte noch einmal, wie sehr ihn 2009 die Teilnahme an dem 1. Mitteldeutschen Treffen der Feuerwehrmusik in Freyburg gefallen hatte. „Kopf hoch“, gab er mit auf den Weg. Ronny Hertel sprach den Musikern ebenfalls Mut zu und lobte sie anerkennend.
Wehr wünscht sich neues Fahrzeug
Von Walter Schaffer
Am späten Sonnabendnachmittag trafen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Hansestadt Werben zu ihrer Jahresversammlung. Stadtwehrleiter Michael Nix begrüßte neben seinen Kameradinnen und Kameraden auch den Bürgermeister der Stadt Werben, Dr. Volkmar Haase, den Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf, den Kreisbrandmeister Dieter Bolle und den Abschnittsleiter Ronny Hertel als Gäste. Ebenso waren die Wehrleiter aus den Nachbarwehren Berge, Giesenslage und Behrendorf erschienen.
In seinem Bericht wies Kamerad Nix daraufhin, dass es auch in Werben immer schwieriger werde, die beruflichen Belange der Kameraden in Einklang mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Feuerwehr zu bringen. Ausbildungen an externen Standorten werden daher immer weniger.
Trotz dieser Entwicklung investierten seine Kameradinnen und Kameraden im Jahr 2009 insgesamt 1576 Stunden im Ausbildungsdienst. Bei zwölf Lehrgängen mit insgesamt 377 Stunden konnten erfolgreich anerkannte Qualifikationen erreicht werden. Unter Leitung von Dr. Walter Fiedler gab es einen Ausbildungsabend im Bereich der Ersten Hilfe. Erstmalig erhielt im Berichtszeitraum die langjährige Kameradin Heike Diedrichs die Feuerwehrspange für ihr unermüdliches Engagement verliehen.
Zu den neuen Verwaltungsstrukturen, die auch in die Arbeit der Feuerwehr greifen, wandte sich der Wehrleiter an den Verbandsgemeindebürgermeister mit der Bitte, den bislang abgelehnten Antrag auf Kauf eines neuen Löschfahrzeuges positiv zu unterstützen. Die Einsätze der Wehr beliefen sich auf die Bekämpfung von vier Bränden, der Beseitigung eines Sturm- sowie eines Wasserschadens. Im Schnitt rückten 13 Kameraden zu den Einsätzen aus, und als erfreulich kann die Tatsache gewertet werden, dass die Wehr zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit war und auch sein wird. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren wurde als gut eingeschätzt. Als Indikator dafür wurde die gemeinsame Übung zur Bekämpfung eines Flächenbrandes in Behrendorf gewertet. Dies bezieht sich auch auf die gemeinsame Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses, wie Jugendwart Franz Diedrichs betonte. Das gesellschaftliche Engagement der Kameraden in der Stadt bei den vielfältigsten Veranstaltungen habe das positive Bild der Werbener Feuerwehr in der Öffentlichkeit mitgeprägt, so Michael Nix.
Im Punkt acht der Tagesordnung ging es um die Wahl der neuen Wehrleitung. Außer dem Wehrleiter und seinem Stellvertreter (Arne Naundorf) standen die Funktionen Jugendwart, Gerätewart, Schriftführer und Gruppenführer zur Disposition. Auf einhellige Meinung der Mitglieder sollte sich an der personellen Struktur nichts ändern. Und so ist die neue Leitung mit der ehemaligen identisch.
Den Auszeichnungen, Ehrungen und Beförderungen schlossen sich die Grußworte der Gäste und die Diskussion an, bevor zum gemeinsamen Abendbrot gebeten wurde.
Ehrungen und Beförderungen:
Für 30-jährige Mitgliedschaft erhielt die Anstecknadel Stufe III: Wolfgang Knakowski
Befördert wurden:
Zur Feuerwehrfrau: Kristine Scheffler
Zum Hauptfeuerwehrmann: Enno Handke, Matthias Schultze, Kai Bösner
Zum Löschmeister: Franz Diedrichs
Zum Hauptlöschmeister: Arne Naundorf
Bernd Dittebrandt bilanziert das Auftrittsjahr der Blaskapelle
Von Walter Schaffer
Die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Werben sucht dringend Nachwuchs. In diesem Jahr feiern die Musiker ihr 20-jähriges Bestehen. Aber ob das Jubiläum überhaupt stattfindet, ist noch offen.
„Man bat mich als Dienstältester den Bericht unserer Abteilung während der Jahreshauptversammlung zu verlesen, da ich aus Termingründen leider verhindert bin, wähle ich die Briefform.“
Simone Kornheim sprang ein und verlas während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Werben das Schreiben von Bernd Dittebrandt: Die Arbeit der Blaskapelle war auch im Jahr 2009 geprägt van einer Vielzahl von Auftritten im kulturellen Bereich. Wie auch in den vergangenen Jahren habe sich der Mangel an Nachwuchs und neuen Mitstreitern wie ein roter Faden durch das Auftrittsgeschehen im Jahre 2009 gezogen. Nur mit Mühe konnte die Bläsergruppe all die Auftritte realisieren. Wegen Studiumaufnahme und Krankheiten verringerte sich das Stimmpersonal erneut. So meisterte die Gruppe einen Auftritt zum Oktoberfest in Arneburg mit lediglich sechs Musikern. Das sollte aber eine Ausnahme bleiben, denn ein dauerhaftes Auftreten ist in dieser Besetzungsform nicht möglich. Das erste Mitteldeutsche Treffen der Feuerwehrmusik gehört zu den Höhepunkten. In Freyburg an der Unstrut haben die Werbener Kameraden den Landkreis Stendal würdig vertreten.
Einen großen Verlust musste die Kapelle im Oktober hinnehmen: Kamerad Beier hat sein Amt als Leiter niedergelegt und ist ausgetreten. „Als Gründe nannte er uns, Musik ist ein Hobby und er könne Hobby und Beruf nicht mehr in Einklang bringen.“ Die Mitglieder zeigten dafür Verständnis, waren allerdings sehr überrascht, als sie in der Presse erfuhren, dass in Beuster ein Trompetenquartett unter der Leitung des Kameraden Heier gegründet wurde. „Ich möchte diese Sache nicht weiter erörter, sondern möchte sie so im Raum stehen lassen. Denn letztendlich hilft uns das nicht bei der Lösung unseres Problems", schrieb Bernd Dittebrandt. Und weiter: „Wir Müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass die Blaskapelle zu diesem Zeitpunkt in dieser Besetzungsform nicht auftrittsfähig ist - und das zu Beginn des Jahres 2010."
Denn in diesem Jahr wollte die Werbener Blaskapelle gemeinsam mit ihrem Publikum ihr 20-jähriges Bestehen feiern. „Was nun geschieht, steht in den Sternen. Sicher ruhen in dieser Zeit viele Aufgaben auf meiner Person und die Kameraden unserer Abteilung würden es sicher begrüßen wenn ich das Amt des musikalischen Leiters wieder übernehmen würde. Doch zum Aufgabenbereich eines musikalischen Leiters gehört weit mehr, als nur eine Probe oder einen Auftritt zu leiten. Diesen Aufgaben bin ich leider gesundheitlich nicht mehr gewachsen. Eine Tatsache, die mich persönlich am meisten schmerzt und die mich auch 2006 veranlasste, die Leitung abzugeben. Wir stehen nun an einem Weg, an dem es heißt, aufhören oder weitermachen.
Wir haben uns für das Weitermachen entschieden. Wir wollen uns wenigstens zu den Proben regelmäßig treffen und somit den Gemeinschaftssinn fördern und den Zusammenhalt wahren, in der Hoffnung, dass sich Leute finden, die in der Lage sind unsere Arbeit zu unterstützen, um somit ein Weiterbestehen der Blaskapelle Werben zu gewährleisten.
Dazu wünsche ich uns allen viel Gesundheit und Kraft, um all unsere Aufgaben zu lösen“, so Bernd Dittebrandt.