von Frank Schmarsow
Zu ihrer Jahreshauptversammlung kamen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Giesenslage am Freitag im ehemaligen Kindergarten zusammen. Wehrleiter Mario Freyer begrüßte nicht nur seine aktiven Mitstreiter und Mitstreiterinnen, sondern auch die Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung der Wehr. Seine Grüße galten auch den Gästen: Karsten Rottstädt, Sachgebietsleiter Hauptamt in der Verwaltung der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, Dr. Volkmar Haase, Bürgermeister der Hansestadt Werben, deren Ortsteil Giesenslage ist, und der stellvertretende Wehrleiter der Werbener Feuerwehr, Arne Naundorf. In seinem Jahresbericht brauchte Freyer auf nur einen Einsatz zu verweisen, eine Hilfeleistung, als am 2. Mai in einem Mehrfamilienhaus (Altneubau) bei der Behebung eines Rohrbruchs die Hauptleitung geschlossen werden musste. In der Folge des Berichts zeigte sich, dass die Feuerwehr im Ort ein wesentlicher Faktor des Gemeinschaftslebens ist. So hatte das traditionelle Weihnachtsbaumverbrennen (30. Januar) wieder den Charakter eines kleinen Volksfestes. Die Frauentagsfeier am 8. März unterstützten die Kameraden als Grillmeister und Servierkräfte. Am 30. Oktober organisierten sie eine Halloween-Fete. „Die wurde sehr gut angenommen, auch von Bürgern aus Nachbardörfern“, berichtete der Wehrleiter. Er richtete ein Dankeschön an die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Behrendorf; mit Hilfe einer finanziellen Spende von ihnen konnten Stühle für den ehemaligen Kindergarten angeschafft werden, der von der Dorfgemeinschaft als Raum für Versammlungen, Frauentagsfeiern und kleinere private Festlichkeiten genutzt wird. Im Dezember veranstalteten die Kameraden ihre Weihnachtsfeier, zu der sie ihre Ehe- beziehungsweise LebenspartnerInnen und Freunde der Feuerwehr eingeladen hatten. Auf die „sportliche“ Seite der Wehr eingehend, berichtete Freyer, dass die Giesenslager bei drei Ausscheiden relativ kurz hintereinander gefordert waren:
„Beim ersten Verbandsgemeindeausscheid in Eichstedt erreichten wir beim Löschangriff den dritten Platz. Damit waren wir auch für den Kreisausscheid in Klietz qualifiziert und wurden dort 12. Am 18. September waren wir zum Dorffest in Schwarzholz eingeladen und wurden beim Wettkampf, dessen Bedingungen wir vorher nicht kannten, Sieger. Dazu bemerkt werden muss fairerweise, dass unsere Mannschaft von zwei Behrendorfer Kameraden unterstützt wurde.“ Einige Tage zuvor, am 11. September, hatten sich die Wehren aus den Ortsteilen der Elbestadt, Giesenslage, Behrendorf, Werben und Berge, in Berge zu einer gemeinsamen Präsentation getroffen. Während dieser Veranstaltung stellten sie sich dem Publikum als Gemeinschaft vor. Das Treffen endete mit einem Kameradschaftsabend. Bei der Überprüfung der Winterfestmachung der Gerätehäuser am 20. November seien in Giesenslage keine Mängel festgestellt worden. Beim zwölf Jahre alten Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) hatte die Hauptuntersuchung (TÜV) einen defekten Auspuff ergeben. Die ebenfalls in die Jahre gekommenen Akkus müssen durch neue ersetzt werden. Zur Wehr gehören 16 aktive Kameraden und zwei Kameradinnen sowie vier Kameraden im Seniorenbereich. „Im Januar ist Benny March unserer Truppe beigetreten; wir wollten ihn heute offiziell aufnehmen, doch er ist aus Arbeitsgründen leider verhindert“, verkündete Freyer. Nach seinem Bericht gab er den Dienstplan für das laufende Jahr bekannt. „Wenn wir weiterhin in der Verbandsgemeinde gut zusammenarbeiten, sind wir auf dem richtigen Weg“, stellte Rottstädt fest. „Es werden derzeit die Wünsche der Wehren im Bereich von den Fachgremien geordnet und auf Machbarkeit geprüft.“ Dr. Haase meinte unter anderem, es sei gut zu wissen, dass man auch mit den Giesenslagern eine Wehr habe, auf die man sich verlassen kann. Außerdem: „Das Leben im Dorf habt ihr mitgestaltet; der Zusammenhalt im Dorf ist heute sehr wichtig.“ Naundorf dankte für die gute Zusammenarbeit. „Wir hoffen, dass das künftig ebenso sein wird.“
Schnell befestigte Ines Rohde während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Giesenslage am Freitagabend den Knopf für ein Schulterstück an einer Uniformjacke, den sich ein Kamerad beim Ausziehen des Mantels losgerissen hatte. Die junge Frau mit der flinken Nadel gehört nicht zu den Giesenslager Feuerwehrfrauen. Aber sie ist immer dabei, wenn es Zusammenkünfte der Feuerwehr wie die Jahreshauptversammlung vorzubereiten gilt. So fühlte sich Ines Rohde auch für das Abendbrot mit zuständig, das nach dem offiziellen Teil Tradition ist. Feuerwehrfrau Sabine Neujahr, die Ines Rohde beim Nähen zusah, meinte schmunzelnd und dankbar: „Ines ist unser unterstützendes Mitglied.“ (fsc)