Berge l Spätestens, wenn die TS anspringt, sind sich die Feuerwehrmannschaften ihrer Zuschauer sicher. Dann fiebern alle mit. Im Löschangriff Nass, dem sich am Sonnabend in Berge acht Erwachsenen- und zwei Jugendmannschaften aus der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck gestellt haben. Ein Maschinist, eine Person an der Sauglänge, eine am Saugkorb, ein Läufer am B-Schlauch, eine Person am Verteiler und zwei am Strahlrohr: Jede Mannschaft stand vor der Herausforderung, diese Kräfte so schnell wie möglich aufeinander abzustimmen. „Es kommt auf das Zusammenspiel an“, sagte Karlheinz Schwerin, Hauptschiedsrichter des Wettkampfes, der Ronny Hertel als Wettkampfleiter neben sich wusste.
Behrendorf II, die stärkere Behrendorfer Truppe, holte sich schließlich den Pott. Zwei sogar: einen Pokal für den Sieg und den Wanderpokal noch dazu. „Wir sind zufrieden mit unserer Leistung, bei dem Material ist nicht viel mehr drin“, sagte Benjamin Melms. 32 Sekunden hatten sich die Männer, die mit Wettkampfausrüstung noch weitaus besser sind, als Ziel gesetzt. Eine Punktlandung also. Eichstedt belegte mit 32,18 Sekunden Rang zwei und Lindtorf mit 34,58 Sekunden Rang drei, gefolgt von Giesenslage (35,07), Hassel/Sanne (38,99), Rochau (39,06), Behrendorf I (47,53) und Hohenberg-Krusemark mit einer Zeit von 48,93 Sekunden. Unter den Jugendlichen lag Goldbeck vorn (55,02 Sekunden), gefolgt von Behrendorf/Werben (86,43). Vier weitere Jugendmannschaften hatten sich angemeldet, traten aber aus verschiedensten Gründen nicht an, was viele schade fanden.
In seiner Ansprache wagte Werbens Ortswehrleiter Michael Nix einen Rückblick auf die Geschichte der Berger Ortsfeuerwehr. Sie hat in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag und steht im Moment auf der Kippe. Werben hat sich ihrer angenommen, weil der Nachwuchs fehlt und die übrigen Kameraden zu alt sind und/oder zu wenig ausgebildet, um den Brandschutz zu gewährleisten. Soll es das gewesen sein? Sowohl Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich als auch Landesbrandmeister Michael Geffers sprachen mahnende Worte. „Denkt daran, ihr schützt nicht irgendwen und irgendwas. Ich hoffe, dass alle nochmal in sich gehen“, so Friedrich. „Bürger, Verwaltung und Feuerwehr sollten sich fragen, ob sie alles versucht haben, um die Wehr zu retten“, pflichtete Geffers ihm bei. „Was einmal weg ist, ist weg.“ Friedrich betonte, dass schon mehrere Feuerwehren im Landkreis in einer mit Berge vergleichbar schwierigen Situation waren und sich dann am eigenen Schopfe wieder herauszogen. Auch VG-Bürgermeister Eike Trumpf selbst hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit gerade kleiner Ortsfeuerwehren hervor.