Baben/Stendal – Auf die Kritik des Stendaler Stadtwehrleiters wegen der zweimaligen Alarmierung der Drehleiter aus der Feuerwache an der Von-Schill-Straße für den Großbrand an der Hauptstraße in
Baben haben Arneburg-Goldbecks Verbandsgemeinde-Bürgermeister und auch der Arneburger Stadtwehrleiter reagiert. Michael Geffers hatte die Anforderung von Technik und Personal aus der Kreisstadt
zum Großeinsatz am 27. Dezember als „Ausnutzen der Kräfte“ bezeichnet und außerdem auch die Anzahl der insgesamt eingesetzten Kräfte bemängelt (AZ berichtete).Die 150 Kräfte seien an zwei Tagen
und nicht zur gleichen Zeit tätig gewesen, betont Renè Schernikau. Als Neu-Feuerwehrmitglied in Goldbeck war der Verbandsgemeinde-Chef bei den Löscharbeiten im Eichstedter Ortsteil zugegen. Er
hätte sich gewünscht, dass „vor einer öffentlichen Kritik der Einsatzleitung die Auswertung abgewartet“ worden wäre, wie der Möllendorfer beim Jahrestreffen der Arneburger Wehr erklärt hat. Die
Lage habe sich am Einsatzabend, als das Wohnhaus einer Familie zerstört worden ist, für deren schwerbehinderten Sohn erst kurz zuvor ein Fahrstuhl installiert wurde, „innerhalb von zwei Stunden“
geändert. Deswegen sei die bereits abgerückte Stendaler Drehleiter erneut an den etwa 15 Kilometer entfernten Einsatzort nachgeordert worden, begründete Arneburgs Feuerwehr-Chef Ronny Hertel, der
bei dem Großfeuer kurz nach Weihnachten als Einsatzleiter im Dienst war. Vor den Ohren des Publikums beim Arneburger Jahrestreffen betonte der Verbandsgemeinde-Bürgermeister schließlich
auch, dass zwischenzeitlich „das Gespräch“ mit dem Stendaler Stadtwehrleiter gesucht worden sei. Darin sei der Einsatz analysiert worden, aber dies würde „leider in der Presse nicht auf Seite
Eins stehen“, beklagte Schernikau.
Die Tragödie in Baben hatte für große Aufmerksamkeit nicht zuletzt deswegen gesorgt, weil sie sich direkt neben dem Domizil der Feuerwehr des Eichstedter Ortsteils abspielte. Bürgermeister
Karlheinz Schwerin hatte in dem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass zum Zeitpunkt des Großbrandes die Sirene zur Alarmierung der Einsatzkräfte in Baben nicht funktionstüchtig gewesen sei,
obwohl der Verantwortliche die Verbandsgemeindeverwaltung über diese Tatsache lange Zeit vorher informiert habe (AZ berichtete). Eine Auswertung des Ereignisses ist in Baben am gestrigen
Abend in Anwesenheit des Verbandsgemeinde-Chefs geplant.
tje/kr FOTOS: KR/TJE/ARCHIV